Über Feuer kochen ist einfach. Wird seit zehntausenden Jahren gemacht. Holz aufschichten, zum Brennen bringen, Topf über die lodernden Flammen hängen und warten bis es kocht. Klingt einfach oder?
Diese Vorgehendweise ist, egal wie oft man sie bei Lagergruppen auf Mittelaltermärkten sieht, ziemlich falsch. Effektvoll ja, viel (zu viel) Hitze ebenfalls, dabei eine erhebliche Brennstoffverschwendung. Zudem funktioniert es nur wenn Metallgeschirr genutzt wird, denn das toleriert selbst die gröbste Behandlung.
Soll in Keramik gekocht werden muss das Feuer anders aufgebaut werden. Hier ist weniger tatsächlich sehr viel mehr. Weniger Flamme, sparsames Feuer, dafür mehr Glut und kontinuierliche Hitze.
Wie funktioniert das jetzt wirklich?
Hier ist Vorbereitung alles, denn es ist ziemlich blöd wenn bei einem schön langsam vor sich hin garenden Schmorgericht das Feuer ausgeht weil kein Holz mehr da ist. Da kommt auch gleich der wichtigste Tipp: holt euch Helfer. Vor allem wenn ihr für mehrere Personen kocht. Mittelalterliches Kochen ist Arbeit. Da habt ihr als Koch keine Zeit euch um Holz hacken, Wasser holen, kurz den kleinteiligen Kram zu kümmern. Ach so- es gibt eine weitere Faustregel: wer kocht spült nicht.
Zu Vorbereitung eures Kochfeuers spaltet zuerst eine größere Menge trockenes, länger brennendes Scheitholz wie z.B. Esche, Birke oder Buche in etwa 2 Finger hohe und 2 Finger breite Scheite. Gleiches macht ihr mit Weichholz das als Anzündholz und ggf. zur Zwischenfeuerung dient. Das könnt ihr ruhig etwas kleiner spalten. Fichte, Kiefer, Lärche eignen sich hierfür recht gut. Mit dem Anzündholz legt ihr mit ungefähr 3- 4 Scheiten übereinander und eventuell kleine Spänem dazwischen eine gerade Feuerlinie auf dem Kochplatz. Diese entzündet ihr und wenn das Feuer gut brennt legt immer nur EINEN Scheit des länger brennenden Holzes nach um kontinuierliche Hitze zu erzeugen.
Der Grund ist einfach. In Keramik wird mit der Strahlungswärme des Feuers bzw. der Glut gekocht. Dabei stehen die Keramiken nicht IN der Glut oder dem Feuer, sonden daneben. Auf dem Foto von Claudia Zimmermann ist das Prinzip ersichtlich.
Weitere Arten des Kochfeuers mit anderem Aufbau sind natürlich möglich. Allerdings sehen es sehr viele Veranstalter gar nicht gern wenn ihr Gruben auf dem Veranstaltungsgelände aushebt. Daher beschränke ich mich auf das was IN Gebäuden auf festen Kochstellen genutzt wurde.

Kochfeuer | © Claudia Zimmermann | www.timmermansche.de